Basmahs Traum I

Ich träumte …

Ich träumte, wie ich allein in weit­er Ferne stand; sah auf mich herab, wie ich wit­ternd den Kopf hob, die Ohren gegen den Wind drehte, lauschend, aufmerk­sam. Da war nichts, kein Hauch von Leben außer mir in jen­er unendlichen Weite; bis zum Hor­i­zont hin nur Sand und Hitze, Hitze und Sand. Wie eine heiße, sen­gende Lohe leck­te eine um die andere Bö wild an mir, riss an meinem Fell, durch­wühlte und ver­wirbelte es, peitschte mir die Wüste wie beißende Gis­cht ins Gesicht. Doch ich stand aufrecht, aufrecht und allein, trotzte dem wüten­den, lebens­feindlichen Ansturm, die Pfoten tief im heißen Unter­grund ver­graben. Immer tiefer sank ich ein, doch mein Herz, meine Sinne waren wach und auf einen Punkt weit außer­halb der Szener­ie fokussiert, wartend, regungs­los, voller unge­broch­en­er Zuver­sicht. Und dann schälte sich sein Umriss aus der flir­ren­den Hitze; langsam, unbeir­rt in sein­er ganzen kraftvollen und stolzen Ele­ganz kam er auf mich zu. Ich blick­te ihm ent­ge­gen, senk­te den Kopf erst, als er mich erre­ichte, seine Schnau­ze sich liebkosend in das Fell an mein­er Schul­ter ver­grub. Und schloss demütig die Augen.